Bei der letzten offenen Sitzung von WfV stellte uns Maik Asbrede zum Thema StadtBus seine Gedanken und Ideen vor, die sicherlich weitere Überlegungen in der Zukunft wert sind, um die Akzeptanz dieses Verkehrsprojektes in Vechta weiter zu fördern.
Die Ideen fasste Maik in einem 5-Punkt-Plan zusammen:
- Verlegung der zentralen Haltestelle „Burgstraße/Altes Finanzamt“ in die „Große Straße“ (Innenstadt)
- Umstrukturierung des Liniennetzes
- Verdichtung der Abfahrtszeiten
- Stadtbus als „Park & Ride Service“ bei Veranstaltungen
- Erweiterung des Liniennetzes nach Langförden, Bakum und Lutten
Zu 1: Verlegung der zentralen Haltestelle „Burgstraße/Altes Finanzamt“ in die „Große Straße“ (Innenstadt)
Grund: Der StadtBus bringt Kunden bisher nicht direkt in die Stadt und ist daher nicht optimal auf die Bedürfnisse der (potentiellen) Fahrgäste ausgelegt.
Ziel: Der StadtBus soll Kunden direkt in die Stadt bringen und bietet daher für den geringen Fahrpreis von einem Euro eine attraktive Alternative zum PKW, da man nun direkt in der Stadt aussteigen/umsteigen würde.
Zu 2: Umstrukturierung des Liniennetzes
Grund: Das aktuelle Liniennetz ist nicht optimal, da es zwei große Nachteile hat:
- Da fast ausschließlich durch Nebenstraßen gefahren wird, werden die Hauptstraßen (wie die Falkenrotter Str., Driverstraße, Oyther Str. etc.) nur auf kleinen Teilstücken oder gar nicht angefahren. Daraus folgt, dass …
- … die Fahrt von A (z.B. Burgstraße) nach B (z.B. Oythe) zu lange dauert. Man ist mit dem Fahrrad beispielsweise deutlich schneller von Sextro in Oythe bis zu Famila (ca. 15 Min.) als mit dem StadtBus (ca. 30 Min. inkl. Umstieg)
Ziel: Durch eine Umstrukturierung des Liniennetzes (Linien 601-604) sollen vor allem auch die Hauptstraßen „profitieren“ – dadurch wird das Einzugsgebiet vergrößert und die Fahrtzeit wird u.U. verkürzt, was wiederum neue Kunden anlockt.
Zu 3: Verdichtung der Abfahrtszeiten
Grund: Jetziger 60-Minuten-Takt auf allen Linien ist zu unattraktiv, Fahrgäste „stecken“ an einer Haltestelle fest und sind nicht sehr flexibel.
Ziel: Mehr Fahrgäste durch dichtere Taktabfolge bei gleichbleibender Wirtschaftlichkeit erreichen.
Zu 4: Stadtbus als „Park & Ride Service“ bei Veranstaltungen
Grund: Bei Veranstaltungen in der Innenstadt ist die Parkplatzzahl für den großen Ansturm nicht immer ausreichend; ein Park&Ride-Service von Parkplätzen am Stadtrand mit Stadtbussen wäre eine sinnvolle Alternative.
Ziel: Parkplatzproblem in der Innenstadt bei großen Veranstaltungen, einige Male im Jahr (z.B. Frühlingsmarkt, Thomasmarkt) entschärfen. Dies lockt noch mehr Kunden in die Stadt.
Umsetzung: Zwei bis drei Park&Ride-Linien á 1 Stadtbus. In Frage kommen Parkplätze: Famila & Nemann, Marienhain, Reiterwaldstadion, Oythe Kirche, Oythe Sammelplatz, Stoppelmarkt, Hallenwellenbad und Finanzamt/Rombergstraße
Zu 5: Erweiterung des Liniennetzes nach Langförden, Bakum und Lutten
Grund: Vechta-Langförden hat als eingemeindeter Ortsteil bis auf die sehr schwach verkehrende Linie 600 (Ahlhorn-Vechta-Lohne) und der Schulbusse keine direkte Anbindung an das zentrale Stadtgebiet. Ähnliches gilt für Bakum und Lutten.
Chancen:
- Steigerung der Lebensqualität in umliegenden Orten durch gute ÖPNV-Anbindung nach Vechta. Daraus folgt:
- Besserer Verkauf von Bauland in Langförden (z.B. Kreuzesch)
- Bessere Vernetzung zwischen Vechta, Bakum, Lutten und Vechta-Langförden, da man z.B. auch über Vechta von Lutten nach Bakum kommt.
- Mehr Kaufkraft wird in die Stadt gezogen, da nun vor allem Jugendliche und ältere Menschen die Chance haben, in die Stadt oder zu Famila zu fahren.
- Vechtaer haben darüber hinaus die Möglichkeit, auch ohne PKW Bekannte im Umland zu besuchen.
- Deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen durch Anbindung an noch mehr Bürger.
Mögliche Umsetzung:
- Einführung von Linie 605 (Langförden über Calveslage, inkl. Haltestelle bei der Firma Big Dutchman – Verhandlung über Bustickets für Mitarbeiter ???)
- Einführung von Linie 606 (Bakum über Schledehausen)
- Einführung von Linie 607 (Lutten über Oyther Straße)
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WirFÜRVechta dankt Maik Asbrede für diese kreativen Ideen. Sein Beispiel zeigt, wie wichtig immer wieder Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern sind, damit das Leben in Vechta für alle attraktiv und interessant bleibt. Er hat in die Tat umgesetzt, wozu wir immer wieder aufrufen: Politik (und damit auch die Stadt) lebt vom MITMACHEN!
Nachtrag 14.07.2011, 23:28 Uhr
Aktuell sammeln wir Unterschriften in Langförden für die Einrichtung einer Stadtbuslinie zwischen Vechta und Langförden. Über den weitern Verlauf werden wir sie auf unserer Website baldmöglichst informieren !
Ich hätte auch noch etwas vorzuschlagen:
– Aufstellung von Sitzgelegenheiten (Bänken) an der Haltestelle Burgstraße, da vor allem für ältere Mitbürger das längere Stehen schwerfällt – besonders, wenn der Umsteigebus erst eine halbe Stunde später fährt.
– Der Wochenendfahrplan dürfte nicht nur für Jugendliche interessant sein, sondern auch für ältere Mitbürger ohne Auto, damit sie auch am Wochenende mobil sind (Samstagseinkauf, Besuche am Sonntag bei Familie/Freunde etc.). Auch wenn am Wochenende Flohmärkte bei Famila stattfinden, sind Mitbürger ohne Auto davon bislang ausgeschlossen.
– Evtl. ein ermäßigtes Monatsticket für ALG2-Empfänger/Senioren, die sich das normale Monatsticket nicht leisten können, aber mangels Auto auf den ÖPNV angewiesen sind.
Zum letzten Punkt habe ich noch einen Satz vergessen:
Wenn schon Arbeitnehmern mit Einkommen ein so günstiges Business-Ticket angeboten werden kann, dürfte das doch auch für diejenigen möglich sein, die leider ohne Einkommen bzw. einer extrem kargen Rente auskommen müssen. Zumal es ja für Beschäftige von „…Firmen oder Institutionen…“ gilt – und das Jobcenter/ArGe ist doch irgendwie auch eine Institution, oder?
Eine super Idee, endlich hätte der Stadtbus auch mal einen Sinn, als ergänzung vielleicht noch, einen Wochenendfahrplan für die Jugend (Wunderbar und co. zur Stadt, Oythe, und andere Siedlungen, hin und zurück, ab 20 Uhr bis 3-4 Uhr)!
Das mit dem Wochenendfahrplan sollte man wirklich einmal ins Auge fassen, denn es ist sehr sinnvoll, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine sichere Heimreise von Wunderbar und Co. zu ermöglichen. Nicht umsonst werden ja auch die Busse zum und vom Stoppelmarkt gerne angenommen. Danke für die Idee!