900 Gäste auf Berliner Stoppel-Party

900 Gäste sollen sich in der Landesvertretung Niedersachsens in Berlin getummelt haben – und das trotz einer Konkurrenzveranstaltung Nordrhein-Westfalens. Das muss ja für die Abgeordneten in Berlin echt Stress sein, wenn man nicht so recht weiß, wo man sich abends satt essen soll.

Die OV berichtet in der Ausgabe vom 8.6.2011 bereits zum zweiten Mal von diesem Event in Berlin. Und irgendwie scheint man sehr bemüht zu sein, der Veranstaltung einen wirklich wichtigen Anstrich zu geben, auch wenn das Fazit am Ende des Zeitungsartikels doch eher ernüchternd ausfällt: „So wurde die Berlin-Reise nebenbei für ein bisschen Politik genutzt – und, um prominente Gäste einzuladen.“

„Unsere Region war mit vielen wichtigen Entscheidungsträgern vertreten“, wird Bartels zitiert. „Es war gut, dass sie einmal Zeit hatten, miteinander zu sprechen. Sie treffen sich ja nicht regelmäßig.“ Entscheidungsträger UNSERER Region verlassen unsere Region, um miteinander zu reden. In BERLIN? Wie verrückt ist das denn? Geht das nicht auch bei Jansen auf dem Saal, bei Sextro, bei Sgundek oder in einem luxuriös ausgestatteten Kühling-Festzelt auf der Westerheide? Eine solche Erklärung als Rechtfertigung für die Berlin-Reise ist in meinen Augen einfach lächerlich. Gespräche mit Staatssekretär Dr. Kloos (BM Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) kann man auch mit kleiner Delegation führen. Da nimmt man sich ne Gruppenkarte der Bahn und lässt vier oder fünf Personen kostengünstig nach Berlin juckeln – oder von mir aus auch standesgemäß fliegen, wenn es sein muss. Aber dafür mit ca. 1,3% der Vechtaer Bevölkerung in der Hauptstadt zum kleinen Stoppelmarkt einzufallen – das ist dafür dann doch leicht überdimensioniert.

Wenn nur 1,3% der Berliner nun zum großen Stoppelmarkt nach Vechta kämen … das wären bei 3,44 Millionen 44.772 Besucher mehr. Eine lohnende Veranstaltung! Prost!

(Raimund Schulte)

7 Gedanken zu „900 Gäste auf Berliner Stoppel-Party

  1. Philipp

    Eine kleine, vielleicht konstruktive Kritik: Nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, sonst schreibt euch bald keiner mehr.

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  2. Peter Hölzen

    Man sollte schon so weit erwachsen sein, bei solchen Beiträgen seinen Klarnamen zu verwenden.

    Zurück zum Thema, ich finde es auch eher unangemessen mit solch einem großen Brimborium nach Berlin zu fahren und dort „einen drauf zu machen“. Das wird schließlich alles von Steuergeldern finanziert, die dann evtl. später beim Bau der Entlastungsstraße fehlen…? Scherz beiseite, überall wird geklagt über finanzielle Einschnitte die gemacht werden müssen, nicht nur regional, also auf Vechta bezogen, sondern auch auf Bundesebene. Dennoch kann es sich eine Bundeskanzlerin Angela Merkel leisten auf Staatskosten nach Wien zum Fußball zu fliegen, um nur mal ein Beispiel zu nennen. Natürlich als Bundeskanzlerin hat sie auch repräsentative Pflichten zu erüllen, aber obliegt das nicht in stärkerem Maße dem amtiernende Bundespräsidenten?

    Alles in allem finde ich, man sollte abwägen, welchen Nutzen genau solch eine ‚Reise'“ nun bringt, wenn der Nutzen die Kosten aufwiegt, ist es sicher nicht unangebracht so etwas vom Steuergeld zu finanzieren. Immerhin fährt die Stadt Vechta mit ihrer Delegation nur alle 3 Jahre (so meine ich es in der OV gelesen zu haben?) auf diese Reise.

    Natürlich ist der Stoppelmarkt eine prestigeträchtige Veranstaltung für die Stadt Vechta und auch den Kreis. Dennoch finde ich eine Veranstaltung in der Größenordnung unangebracht. Auch früher war der Stoppelmarkt schon bekannt, Mund-zu-Mund Propaganda, Zeitungsannoncen, etc. Nur das diese Werbemaßnahmen günstiger sind. Über die Effektivität kann man hier natürlich streiten.

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  3. vechtaer

    Und jemand wie Sie, „hierundda“, durfte mit? Na, mit dieser kratzbürstenähnlichen Selbstdarstellung, die Sie hier gerade abgegeben haben, wird das mit der „Werbung für unsere Region“ ganz schön in die Hose gegangen sein 😉

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    1. Pressesprecher Autor

      Bitte sachlich bleiben, Vechtaer. Hat doch keinen Sinn, wenn man nun mit gleicher Münze heimzahlt.
      Es würde helfen, wenn alle einmal nur darüber nachdenken würden, was da veranstaltet wurde. Vielleicht geht ja dem ein oder anderen ein Licht auf, dass so etwas zwar ganz nett ist, aber mehr eben auch nicht. Das sollte ja nur ein Denkanstoß sein und keine absolute Weltanschauung.

      Antwort
      1. vechtaer

        Das war mit einem Augenzwinkern in den Raum geworfen, um dem Prozess des Nachdenkens etwas Dünger zu geben 😀

    1. Pressesprecher Autor

      Ich glaubs ja nicht. Worauf sollte ich neidisch sein? Wenn ich nach Berlin möchte, dann fahre ich dort hin – oder in die Lüneburger Heide oder den Harz, den Spessart oder den Bayerischen Wald. Und wenn ich lecker essen möchte, kehre ich im „Wilden Mann“ ein und bezahle dafür. Warum muss man bei so einer Kritik immer gleich niedere Beweggründe unterstellen? Ich wäre für eine sachliche Auseinandersetzung dankbar. Also lassen wir doch einmal Missgunst außen vor.

      Antwort

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