Wer heute die OV aufschlägt und den Bericht über die Wahlkampfveranstaltung vom 17.8. von CDU-Bürgermeisterkandidat Helmut Gels auf Seite 10 liest, muss den Eindruck gewinnen, dass Herr Gels nur eine Nebenrolle gespielt hat. Er wird jedenfalls kaum erwähnt in dem Bericht und mit keinem einzigen Wort zitiert.
Verwundert das? Demjenigen, der an der Verantaltung teilgenommen oder sie beobachtet hat, bot sich in etwa folgendes Bild:
Rund 250 Anhänger der CDU und einige Interessierte waren gestern Abend am Alten Markt und lauschten u. a. den Worten des CDU-Bewerbers um das Bürgermeisteramt, Helmut Gels, und seines prominenten Unterstützers, Ministerpräsident David McAllister.
Jedenfalls versuchten sie es, denn Gels war kaum zu verstehen. Vielleicht lag es an den Anstrengungen des Stoppelmarktes, dass es dem Kandidaten zu keinem Zeitpunkt gelang, die Aufmerksamkeit der eigenen Mitstreiter zu wecken. Lau die Rhetorik, mau die Visionen (die Stadt Vechta soll statt 30.000 Einwohnern bald 35.000 oder gar 40.000 haben), die er seinen Zuhörern präsentierte. Schon unmittelbar vor dem Rednerpult waren muntere Gespräche im Gange, und mit jedem weiteren Meter Entfernung wurde der Lärmpegel höher. Nicht gerade höflich das alles, und irgendwie konnte Herr Gels einem fast Leid tun.
Alles schien auf McAllister gewartet zu haben. Als der die Bühne betrat, wurde es ruhig auf dem Alten Markt. Der MP legte gleich richtig los, lobte das OM, zündete ein paar Spitzen in Richtung SPD und GRÜNE, wies zu Recht darauf hin, dass das Einmaleins der Politik in den Kommunen gelernt werde und erinnerte die eigene Parteibasis daran, dass ein großer Teil der Wähler sich erst Tage vor dem Wahltermin überhaupt zum Gang ins Wahllokal entscheide. Auch wenn McAllister lauthals „das Ende des sozialdemokratischen Experiments in Vechta“ beschwor – die Sorge vor einer erneuten Überraschung war nicht zu überhören.
War das etwa der Auftakt der „heißen Phase“ des Kommunalwahlkampfs 2011?
Und irgendwie liebe ich solche Sätze aus der Phrasenkiste:
Eines werde ich nicht zulassen: Dass die Landwirte bei dem gegenwärtigen Strukturwandel in eine bestimmte Ecke gedrängt werden.
Mit mir gibt es keine einseitigen Schuldzuweisungen. Wir brauchen hier einen Dialog und im Ergebnis einen Konsens.
Da sollten wir alle einmal gehörig drüber nachdenken!
Nett finde ich auch, dass die Markierung unter dem Foto nicht stimmt. Gels und McAllister beim Biertrinken abgelichtet, nur, dass der, den wir wählen sollen, neuerdings MP ist und McAllister heißt.
Außerdem spricht die OV nur von knapp 200 Zuhörern, sind das vielleicht sogar weniger als bei der legendären „ich hinterlasse meinen Fußabdruck in Beton“ Veranstaltung in Langförden…?
Da muss ich nun schmunzeln – das mit der Bildunterschrift ist mir noch gar nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis!