Unterm Strich steht — NIX! So könnte man das Ergebnis des Plakatvergleichs, der in der OV vom 23.07.2011 abgedruckt wurde, zusammenfassen.
Der eine mit, der andere ohne Krawatte, aber beide ohne inhaltliche Botschaft, Wolking vor blauem, Gels vor grünem Hintergrund (blau wirkt angeblich moderner, ebenso die Schrift auf Wolkings Plakat), beide stehen für alles oder eben auch für nichts, nur Konterfei und Name – das muss reichen für ein Wahlplakat. Und in Vechta scheint es auch zu reichen, denn inhaltliche Aspekte spielen wohl tatsächlich kaum eine Rolle, wenn nur der Parteiname stimmt.
Darum wird ja auch in der OV von heute hinter den Namen der beiden Bewerber um das Bürgermeisteramt gleich wieder die jeweilige Parteizugehörigkeit abgedruckt, damit man da eben nicht durcheinander kommt und am 11.9. auch weiß, wo man sein Kreuzchen zu machen hat. Was nutzt da das Bekenntnis der bei beiden Kontrahenten, dass sie auf das Parteilogo verzichten, weil sie ja neutral sein wollen? Und damit auch ja nichts schief geht, hat Herr Kläne dann das Plakat von Herrn Wolking für seinen heutigen Artikel erst gar nicht ganz abgedruckt und die Internetadresse (http://www.wir-waehlen-wolking.de) weggelassen. Man will ja nun wirklich nicht riskieren, dass die CDU noch einmal so ein Desaster wie bei der letzten Bürgermeisterwahl erleben muss, denn man möchte ja schließlich das Rathaus „zurückerobern“.
Dürftige Auftritte hier wie dort, denn die Bürgerinnen und Bürger wählen ja eh nur Personen (und am liebsten hier natürlich die einer bestimmten Partei). Was interessieren sie Inhalte? – So könnte man denken.
Das aber ist genau das Bild, das die Politik inzwischen vom eigentlichen Souverän, dem Bürger, hat: Stimmvieh! Die Damen und Herren Politiker erstrahlen vor blauem und sauberem oder auch grünlichem Hintergrund, dem Volk entrückt in himmlischen Sphären, gütig lächelnd (ob mit oder ohne Heiligenschein), aber unverbindlich in ihrem Auftritt. Wer mehr wissen möchte, muss schon ins Internet, aber haben das auch alle?
Verheerend der letzte Absatz. Dort ist zu lesen:
So erreicht man keine Zielgruppe – oder alle. Das habe im Marketing noch nie funktioniert. „Hoffentlich gibt es keine politische Randgruppe, die Inhalte besetzt und so punkten kann.“
Da kann man einmal sehen, welche Angst man haben kann vor Inhalten, welche Angst man aber auch haben MUSS vor Inhalten, denn es reicht nicht, einfach nur von Laternenmasten grinsend auf das Volk herabzublicken.