Archiv der Kategorie: Wahl 2011

Bürgermeister-Kühling-Platz?

In der OV vom 08.03.2011 sagen einige Bürger auf Seite 9 ihre Meinung.

So sagt Maik Asbrede:

Ich weiß nicht, wo auf dem Petersburgkreisel ein Platz sein soll, bis auf diese schöne blaue Statue, die leider auf einem „bescheidenen“ silbernen Sockel steht. Wenn man in Vechta etwas nach Personen wie den wirklich in allen Ehren zu haltenden Bürgermeister Kühling benennt, dann doch bitte richtige Plätze oder Straßen … Warum sollte es im entstehenden Baugebiet auf dem Oyther Berg nicht auch eine „Bürgermeister-Kühling-Straße“ geben?

Udo Vornhusen schreibt:

Da müsste man dann vor allem die Angehörigen fragen. Allerdings sehe ich nicht, wo dort ein Platz sein soll … Dort ist kein Platz. Dort fahren Autos im Kreis, um vor allem wonanders hinzukommen … Wie wäre es mit: Am Kreis Petersburg“

Und Peter Hampf bringt es dann auf den Punkt:

Inhaltlich kann ich Udo Vornhusen nur zustimmen. Ein Kreisel ist kein Platz, sondern ein Instrument zur Steuerung des Verkehrsflusses. Da könnte man genauso gut jeder Ampelanlage einen Namen geben. Vielleicht hören wir dann demnächst aus dem Navi: „Biegen Sie an der Bartels-Ampel links ab.“ 🙂

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Recht haben sie alle zusammen. Und wir fragen uns, wie denn dann der zweite Kreisel heißen soll. Es kann doch nicht sein, dass ein Kreisel einen Namen bekommt und der Zwilling im Osten namenlos bleibt.

Bernd Kühling hat Besseres verdient, als als Kreiselnamensgeber zu fungieren. Es gibt so viele schöne Paare, die als Paten herhalten könnten, die auch in der Weltliteratur zum Teil schon zu Ruhm und Ehren gelangt sind:

  • Caesar und Cleopatra
  • Castor und Pollux
  • Dick und Doof
  • Patt und Patterchon
  • Auf und Davon
  • Hin und Her
  • Ab und Zu
  • Westerwelle und Mronz
  • Bonnie und Clyde
  • Romeo und Julia
  • Dalinghaus und Esslinger
  • Die Schöne und das Biest
  • Cindy und Bert
  • Tarzan und Jane

Ehrung Bürgermeister Kühling

Er war ein Original. Er hat sich verdient gemacht um die Stadt, um die Feuerwehr, um den Stoppelmarkt und um vieles andere mehr. Die Rede ist vom ehemaligen Bürgermeister Bernd Kühling, der am 4.12.2010 verstarb. Seine Verdienste sind anerkennenswert. Mit ihm verstarb ein politisches Urgestein in Vechta, ein Lokalpolitiker von altem Schrot und Korn; kantig und gesellig, unbequem und geradlinig, auf jeden Fall aber verlässlich. Ihm zu gedenken ist eine ehrenvolle Aufgabe.

Aus diesem Grund hat die Fraktion von WirFÜRVechta für die Ratssitzung am 14.3.2011 einen Antrag formuliert und dem jetzigen Bürgermeister schriftlich zugestellt, zum Beispiel eine Straße (vielleicht eine, die zum Stoppelmarkt führt) nach Bernd Kühling zu benennen. Dieser Antrag wurde am 2.3.2011 auf unserer Internetseite eingestellt und ist damit öffentlich lesbar.

„Ehrung des Bürgermeisters Bernd Kühling

die Wir-FÜR-Vechta-Fraktion möchte mit einem Straßennamen an unseren ehemaligen Bürgermeister Bernd Kühling erinnern.

Bernd Kühling fühlte sich dem Stoppelmarkt in besonderer Weise verbunden. Aus diesem Grund beantragt WFV, möglichst eine zum Stoppelmarktgelände führende Straße dafür auszuwählen.“

Und heute in der Zeitung, der OV (OV vom 7.3.2011, Seite 7)? Scheinbar kann auch die CDU lesen, denn sie will „ehemalige Bürgermeister würdigen“. Gleiche Idee zur gleichen Zeit? Zweifel sind angebracht. Gut, sie will gleich mehrere ehren und würdigen. Aber warum genau jetzt? Und warum soll er Namensgeber für einen Kreisverkehr an einer Entlastungsstraße werden, die er selbst in dieser Form nie gewollt hat? Will man hier suggerieren, dass alles, was die CDU heute verzapft (ich vermeide hier bewusst den Begriff „vollbringt“), in einer langen und ehrwürdigen Tradition steht? Ach Bernd, könntest du nur reden zu deinen politischen Hinterbliebenen, dein Wort wäre wie Donnerhall!

Aber Ideenklau ist salonfähig geworden und wird auch weiter munter betrieben. Bleibt abzuwarten, wann endlich auch in Vechta Verantwortliche Titel abgeben und dafür ihren Hut nehmen dürfen. Im September vielleicht, wenn der geschätzte und aufmerksame Wähler das Wort hat?

Es ist schade, dass die CDU selbst im Falle einer Ehrung eines verdienten und verstorbenen Bürgers und Bürgermeisters nicht einfach einmal zustimmen und sagen kann: „Eine gute Idee der Opposition. Wir stimmen zu!“

Aber eher fließt der Moorbach rückwärts, die Feuerwehr legt Brände, der Stoppelmarkt fällt aus.

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In diesem Zusammenhang ging heute (08.03.2011) folgender Leserbrief unseres Fraktionsvorsitzenden Dieter Rehling an die OV zu Hd. Herrn Hoffmann:

Es scheint ein neuer Volkssport zu werden, sich mit fremden Federn zu schmücken. Kaum hat die CDU die Einladung mit dem Tagesordnungspunkt „Ehrung Bürgermeister Kühling“ für die Ratssitzung am 14. März zur Hand, lässt sie erklären, verdiente Bürger der Stadt Vechta mit Straßennamen zu ehren. Es ist fast eine Kopie des Ratsantrags von WirFÜRVechta. So langsam reicht es – Plagiate, wohin das Auge blickt: erst die Gestaltung Neuer Markt und nun auch die Ehrung des verdienten Ehrenbürgers und Ehrenbürgermeisters Bernd Kühling. Wie sehr muss die CDU Vechta mit dem Rücken zur Wand stehen, wenn sie sich inzwischen nicht einmal mehr zu schade ist, einen verstorbenen Parteifreund vor den Karren ihrer eigenen Ideenlosigkeit zu spannen? Das hat Bernd Kühling nicht verdient. WFV hat längst den Ratsantrag zur Ehrung gestellt.

Gegenkandidat der Opposition?

Während eines Treffens von Vetretern der Oppositionsparteien im Rat der Stadt Vechta am 03.03.2011 wartete die SPD mit einem Gegenkandidaten bei der Bürgermeisterwahl auf. Sie brachte den Namen Hubert Wolking ins Spiel. Wolking ist Kriminalkomissar und seit vielen Jahren Mitglied des Stadtrates für die SPD. Grundsätzlich, so wurde eingebracht, sei er für eine Kandidatur bereit, bitte sich aber Bedenkzeit aus. Abhängig macht er eine Zusage offensichtlich davon, ob sich die Oppositionsparteien, also auch WirFÜRVechta, im Falle einer Kandidatur hinter ihn stellen würden.

Die Mitglieder des Vereins WirFÜRVechta und die Ratsmitglieder werden sich in der kommenden Woche zusammensetzen und das Für und Wider einer solchen Kandidatur erörtern. Bis zum 24.03.2011 sollen sich die Oppositionsparteien dann zu einer möglichen Kandidatur positioniert haben und ihr Votum in einem erneuten Treffen der Oppositionsvertreter abgeben.

Bürgernähe und Transparenz sind wichtige Anliegen von WirFÜRVechta. Darum rufen wir Sie auf: Teilen Sie uns Ihre Meinung mit! Schreiben Sie uns an, ob im Kommentar oder per Mail. Diskutieren Sie mit uns Für und Wider einer Kandidatur von Herrn Hubert Wolking.

Haben Sie noch andere Ideen? Kennen Sie Personen, die das Amt des Bürgermeisters auch noch bekleiden und ausfüllen könnten? Nur Mut – nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

Gels ist geil? Warum nur er?

Wenn es in Vechta darum geht, einen Bürgermeister oder sogar eine Bürgermeisterin zu wählen, dann sind die Bürgerinnen und Bürger Vechtas gefragt. Sie dürfen ihr Kreuzchen machen vor oder hinter dem Namen eines Kandidaten, der von vermeintlich kompetenten Findern gekürt wurde.

Wie wäre es aber, wenn man die Bürgerinnen und Bürger einmal direkt fragen würde, ob sie jemanden kennen, den sie sich als Bürgermeister für Vechta vorstellen könnten? Die Bürgerinnen und Bürger sind sicherlich nicht so ideenlos, dass man ihnen alles vorsetzen muss.

Wagen wir doch einmal einen solchen Versuch der direkten Bürgerbeteiligung. Schreiben Sie uns an und nennen Sie uns Menschen, denen Sie das Amt der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters durchaus zutrauen würden. Selbstverständlich bleibt auf Wunsch Ihre Mitteilung vertraulich. Machen Sie mit bei direkter Politik. Trauen Sie sich!

 

Schreiben Sie uns und machen Sie mit, damit Sie im September bei der Wahl auch wirklich eine Wahl haben!

Kontakt: info@wir-fuer-vechta.de


Bürgermeisterwahl in Vechta

Man stelle sich das einmal vor:

Wir leben in der Mustergemeinde Clausdal. Klein und beschaulich liegt sie hinter den sieben Bergen und beherbergt zehn wahlberechtigte Bürger. Und einer von ihnen, der braungebrannte und weltmännisch wirkende Helge, ist Bürgermeisterkandidat. Nur er, denn sein Freund wollte nicht mehr und hat deshalb schmollend seine Kandidatur zurückgezogen, um seinem Spezi Helge keine Stimmen wegzunehmen. Klingt komisch, ist aber so.

Der Tag der Wahl ist gekommen und im Wahllokal (Clausdal hat nur eins, was ja auch reicht) liegen die Stimmzettel aus:

Fall 1:

Alle Wahlberechtigten gehen zur Wahl. Helge wählt sich selbst (im Andenken an Adenauer), sein Nachbar wählt ihn auch. Drei Bürger streichen den Namen Helge durch und wollen lieber Donald Duck, die anderen fünf kreuzen nichts an.

Bei der Auszählung kommt es zu folgenden Werten:  Wahlbeteiligung 100%, ungültige Stimmen 30%, für Helge 20%, Enthaltungen 50%.

HELGE IST BÜRGERMEISTER!

Fall 2:

Alle gehen zur Wahl, aber außer Helge drücken sie ihren Unmut aus, indem sie nichts ankreuzen.

Bei der Auszählung ergeben sich folgende Werte: Wahlbeteiligung 100%, ungültige Stimmen- keine, für Helge 10%, Enthaltungen 90%.

HELGE IST BÜRGERMEISTER!

Fall 3:

Das ist wohl der absurdeste. Die Bürger von Clausdal fanden das Gerangel im Vorfeld der Wahl so abstrus, dass sie beschlossen, nicht daran teilzunehmen. Bis auf Helge blieben alle zu Hause. Der wählte sich natürlich wieder selbst.

Die Auszählung ergab dann: Wahlbeteiligung 10%, ungültige Stimmen – keine, für Helge 100%, Enthaltungen – keine

HELGE IST MIT GROSSEM RÜCKHALT AUS DER GEMEINDE BÜRGERMEISTER! ABER NUR, WEIL ER DER EINIZIGE IST, DER SICH GUT FINDET!!!!

Die Liste der Fallbeispiele ließe sich endlos fortsetzen.

Deutlich aber wird dadurch eins: Wenn es nicht gelingt, einen Kandidaten ins Rennen zu schicken, der eine Alternative zum Kandidaten der CDU darstellt, dann hat das, was sich im September bei der Bürgermeisterwahl abspielen wird, mit Demokratie und einer echten Wahl nicht mehr viel zu tun. Denn bei der Wahl zum Kandidaten für das Bürgermeisteramt haben gerade einmal 301 Personen für ihn gestimmt. Nun reicht im September unter Umständen seine eigene Stimme, um die letzte Hürde vor dem Amtssessel des Bürgermeisters im Rathaus zu überwinden. Und dann sitzt er da — warm und trocken und vor allem: lange!

Oder es kommt Fall 4:

Alle gehen zu Wahl, Helge wählt sich selbst, sein Freund wählt ihn auch und ebenso der Nachbar. Aber alle anderen Bewohner von Clausdal kreuzen NEIN an. Tja, liebe Bürgerinnen und Bürger … und nun?